Agrarbarometer: Landwirte kommen aus dem Stimmungstief #rentenbank #stimmungsbarometer
Agrarbarometer: Landwirte kommen aus dem Stimmungstief © Agrarfoto.com Vor allem Milchviehalter blicken wieder optimistischer in die Zukunft, sagt das Rentenbank-Agrarbarometer von März 2025. Teilen Pinnen Whatsapp Teilen Mail Druck Josef Koch, BLW am 24.04.2025 – 12:40 Uhr Nach der Bundestagswahl hat sich die Stimmung der Landwirte deutlich verbessert. Viele wollen ihre Betriebe breiter aufstellen. Der bevorstehende Regierungswechsel sorgt offenbar für einen Stimmungsumschwung in der Landwirtschaft. Union und SPD planen bekanntlich unter anderem wieder 21,4 Cent/l Rückerstattung und ab 2027 eine CO₂-Steuerbefreiung beim Agrardiesel. Ebenso soll bis Sommer ein verursachergerechtes Düngerecht eingeführt und die Stoffstrombilanz gestrichen werden. Agrarpolitik ist wichtig für die Stimmung der Landwirte Beim Rentenbank-Agrarbarometer hat sich im März 2025 das Agrar-Geschäftsklima gegenüber Dezember 2024 von -1,2 Punkten auf nun -0,4 Punkte deutlich verbessert. Der Wert errechnet sich aus den Zukunftserwartungen landwirtschaftlicher Betriebe und der Einschätzung der aktuellen Lage. Wir brauchen Ihre Einwilligung Dieser Inhalt wird von bereit gestellt. Wenn Sie den Inhalt aktivieren, werden ggf. personenbezogene Daten verarbeitet und Cookies gesetzt. Akzeptieren Zwar sind die Bauern über die zukünftige Lage mit -2,8 Punkten durchaus noch skeptisch. Vor einem Jahr lag der Wert aber auf einem absoluten Tiefpunkt seit gut zehn Jahren. Gute Aussichten für Erzeugerpreise und eine bessere Agrarpolitik sind die wesentlichsten Gründe für den gestiegenen Optimismus für die kommenden drei Jahre. Allerdings hat die Agrarpolitik weiter einen großen Einfluss auf die Stimmung. Über die Hälfte nennen die politischen Rahmenbedingungen als Grund für eine negative Beurteilung. Aktuelle Lage der Landwirtschaft deutlich besser Allerdings sehen Landwirte ihre aktuelle Lage deutlich besser. 38 % der Befragten beurteilen sie mit gut bis sehr gut (plus 6 Prozentpunkte), 45 % als befriedigend (minus 4 Punkte), nur 17 % finden sie ungünstig bis sehr ungünstig (minus 2 Punkte). Vor allem Milchvieh- und Rinderhalter sind aufgrund der guten Erzeugerpreise und der getätigten Investitionen deutlich im Stimmungsaufschwung, während sich bei Schweinehalter die Laune eingetrübt hat. Sie ist aber immer noch besser als bei Ackerbauern. Sie beurteilen ihre aktuelle Lage seit September nahezu unverändert. Als Gründe für die negative Beurteilung der aktuellen Lage führen die Befragte die aktuelle Agrarpolitik, die hohen Betriebsmittelpreise und die Bürokratie an. Mehr zum Thema Landwirte bauen 12 % mehr Weizen an – Getreidepreise 2025 noch niedriger? Mehr Diversifizierung auf landwirtschaftlichen Betrieben angestrebt Rund ein Drittel der befragten Landwirte will ihren Betrieb laut Agrarbarometer durch Diversifizierung auf eine breitere Basis stellen. Sie planen in den nächsten 2 bis 3 Jahren entsprechende Veränderungen in den Betriebszweigen. Vor allem sollen die Bereiche Photovoltaik und Ackerbau weiter ausbauen. Gleichzeitig will knapp ein Fünftel der Tierhalter auf eine höhere Haltungsform umstellen. Mehr zum Thema Landwirte vermieten ihre Kühe: Betrieb denkt Diversifizierung anders Diese Veränderungsbereitschaft zeigt sich auch in Bezug auf die Aufstellung der Betriebe. Mit 32 % plant knapp ein Drittel der befragten Landwirte eine Veränderung in den Betriebszweigen. 23 % wollen den Ackerbau aus- oder neu aufbauen, während 30 % in Photovoltaik investieren wollen. Knapp ein Fünftel der Tierhalter will in den nächsten zwei bis drei Jahren auf eine höhere Haltungsform umstellen, darunter 19 % der Rinderhalter, 20 % der Schweinehalter und 9 % der Geflügelhalter. Mehr zum Thema So pflegen Sie Ihre Freiflächen-Photovoltaik unter und auf den PV-Modulen Vor allem Tierhalter wollen investieren Die verbesserten Zukunftserwartungen eines Teils der Landwirte und die positivere Einschätzung der aktuellen Lage spiegeln sich derzeit noch nicht in der Investitionsbereitschaft wider. 60 % der befragten Landwirte und damit 4 Prozentpunkte weniger als im Dezember 2024 planen in den nächsten 12 Monaten zu investieren. Bei den Lohnunternehmen bleibt die Investitionsbereitschaft mit 57 % stabil. Im Vergleich dazu haben 77 % der Landwirte und 86 % der Lohnunternehmer in den letzten 12 Monaten investiert. Dabei haben Tierhalter am häufigsten investiert, und sie haben auch in den kommenden 12 Monaten die höchste Investitionsbereitschaft. Die mehrjährigen Ergebnisse des Agrarbarometers zeigen laut Rentenbank aber, dass immer deutlich mehr investiert wird als ursprünglich geplant. Dies deute auf eine hohe Flexibilität und schnelle Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen hin. Rund die Hälfte der Landwirte hat keine Liquiditätssorgen Immerhin rund die Hälfte der Landwirte empfinden ihre Liquidität als gut, 37 % als mittelmäßig. Gegenüber 2024 hat sich somit die Liquiditätseinschätzung deutlich verbessert. Damals beurteilten nur rund 42 % ihre Liquidität als gut bis sehr gut.Das Rentenbank-Agrarbarometer basiert auf der Auswertung einer Befragung von 1.000 Landwirten und 150 Lohnunternehmen in Deutschland. Grundlage ist eine repräsentative Stichprobe unter landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben. Mehr zum Thema Geldanlage für Landwirte: So schützen Sie Ihr Vermögen Melden Sie sich zum agrarheute-Newsletter an! Wir informieren Sie jeden Werktag über die Top-Themen des Tages. 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