Kühe brauchen Dunkelheit: Das bringt der richtige Lichtplan im Stall #licht #kuh
Licht im Kuhstall Kühe brauchen Dunkelheit: Das bringt der richtige Lichtplan im Stall © stock.adobe.com/Wirestock Licht beeinflusst Hormonhaushalt, Verhalten und Gesundheit von Rindern. So sieht der optimale Lichtplan im Stall aus. Licht beeinflusst Hormonhaushalt, Verhalten und Gesundheit von Rindern. So sieht der optimale Lichtplan im Stall aus. Wiebke Herrmann, agrarheute am 13.04.2025 – 05:00 Uhr Teilen Pinnen Whatsapp Teilen Mail Druck Wir brauchen Ihre Einwilligung Dieser Inhalt wird von bereit gestellt. Wenn Sie den Inhalt aktivieren, werden ggf. personenbezogene Daten verarbeitet und Cookies gesetzt. Akzeptieren Licht ist für das Leben von Mensch und Tier elementar. Menschen benötigen ausreichend Licht, um sich zu orientieren und die Umwelt wahrzunehmen. Auch Rinder benötigen Licht zur Orientierung sowie zur Erkennung von Artgenossen und Menschen. Aber nicht nur beim Sehen und Orientieren spielt Licht eine wichtige Rolle: Licht ist der tägliche Zeitgeber. Es beeinflusst zudem das Verhalten und den Hormonhaushalt sowie die Physiologie der Rinder. Licht mit der richtigen spektralen Zusammensetzung und in ausreichender Menge und Dauer kann positive Effekte auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Produktivität von Rindern haben. Allerdings benötigen Kühe auch tägliche Phasen der Dunkelheit, damit Licht diese positiven Effekte auf die Tiere haben kann. Dunkelphasen sind für Rinder nicht nur physiologisch notwendig, sondern sie fördern auch das Wohlbefinden der Tiere und tragen damit zum Tierschutz bei. Sehvermögen von Rindern: So sehen Kühe ihren Stall Das Sehvermögen von Rindern unterscheidet sich stark vom menschlichen: Mit seitlich liegenden Augen haben sie ein weites Gesichtsfeld von 330°, aber nur im vorderen Bereich ein begrenztes räumliches Sehen. Ihre Sehschärfe ist gering, Konturen erkennen sie nur schemenhaft. Rinder können außerdem im Gegensatz zum Menschen kaum zwischen Nah- und Fernsicht umschalten. Deshalb sind gleichmäßige Beleuchtung und Kontraste im Stall wichtig für einen störungsfreien Kuhverkehr.Rinder passen sich zudem langsamer an Hell-Dunkel-Wechsel an als Menschen und bleiben daher in solchen Übergangsbereichen stehen. Sie sehen in der Dämmerung besser und benötigen nachts keine Beleuchtung. Bewegungen können sie ebenfalls gut erkennen, mit einer Auflösung von 60 Bildern pro Sekunde. Um Stress für die Tiere zu vermeiden sollten Hell-Dunkel-Bereiche sowie flackernde Leuchten oder Starter im Stall vermieden werden. Wie Licht das Verhalten und die Gesundheit von Rindern beeinflusst Natürliches Tageslicht kann an langen Sommertagen dazu beitragen, dass sich die Milchleistung leicht erhöht, während an kurzen Wintertagen sich die Milchleistung eher verringert. Grund dafür ist das lichtgesteuerte Hormon Melatonin, das einem strengen Tag-Nacht-Rhythmus folgt. Nehmen Kühe blaues Licht, beispielsweise von LED-Lampen, wahr, wird ihre Melatoninproduktion unterdrückt. Nachts und bei völliger Dunkelheit steigt der Melatoninspiegel an. Die Schwankungen tragen zur Regulierung des insulinähnlichen Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) in der Leber bei, was zu einer Steigerung der Milchleistung führt.Wird ein Stall nahezu 24 Stunden am Tag beleuchtet, wird der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere gestört. Die Melatoninproduktion wird unterdrückt und die Vorteile eines ausgeglichenen Hell-Dunkel-Rhythmus werden zunichtegemacht. Ohne eine angemessene Dunkelphase geraten die biologischen Prozesse der Tiere, die die Milchproduktion und das Wohlbefinden beeinflussen, aus dem Gleichgewicht. Werden in einem Stall automatische Beleuchtungspläne verwendet, sollte darauf geachtet werden, eine angemessene Dunkelphase einzuhalten. Die richtige Lichtdauer für Kühe: 16 Stunden hell, 8 Stunden dunkel Forschungen aus der Praxis zeigen, dass eine Lichtphase von 16 Stunden und eine Dunkelphase von 8 Stunden für Kühe in der Laktation besonders effektiv ist. Mit diesem Zeitplan werden sommerliche Bedingungen für die Tiere simuliert. In der Folge profitieren die Kühe von erhöhten IGF-1-Werten, während der zirkadiane Rhythmus stabil bleibt.Um das zu erreichen sollte hochwertige Stallbeleuchtung installiert werden, die den Stall gleichmäßig ausleuchtet. Für einen gute und ausreichende Melatoninausschüttung sind mindestens 6 bis 8 Stunden Dunkelheit für die Tiere erforderlich. Um diesen Prozess bei den Kühen zu erreichen, sollte der Stall nachts maximal mit 5 Lux beleuchtet werden. Besser ist für die Tiere nachts völlige Dunkelheit, wenn es die Arbeitsabläufe im Betrieb ermöglichen. Melden Sie sich zum agrarheute-Newsletter an! Wir informieren Sie jeden Werktag über die Top-Themen des Tages. Mit der Anmeldung für den Newsletter haben Sie den Hinweis auf die Datenschutzhinweise zur Kenntnis genommen. Sie erhalten den agrarheute-Newsletter bis auf Widerruf. Sie können den Newsletter jederzeit über einen Link im Newsletter abbestellen. Licht Kuh Rind Kuhstall Stall Teilen Pinnen Whatsapp Teilen Mail Druck